In unserer letzten Gemeinderatssitzung stand Unterelchingen im Mittelpunkt unserer Beratungen:

Als weiterer Schritt zum neuen Feuerwehrgerätehaus wurde der  Bebauungsplan  Feuerwehrgerätehaus Unterelchingen“ als Satzung einstimmig beschlossen. Weiter wurde die Verwaltung beauftragt, das in die Jahre gekommene Feuerwehrfahrzeug LF 16/12 im Zuge des Ersatzbeschaffungsprogramms durch ein modernes LF 20 zu ersetzen. Nun müssen Zuschussanträge gestellt und die europaweite Ausschreibung in Zusammenarbeit  mit einem Fachbüro durchgeführt werden. Mit einer Auslieferung ist frühestens 2024 zu rechnen. Zu guter Letzt wurde die Beschaffung von Spielgeräten für den Kindergarten St. Michael mit einem Investitionszuschuss in Höhe von 90 % der Kosten beschlossen.

Der 6-streifige Ausbau der Autobahn A 8, sowie das tangierende Projekt A 7 nehmen nun konkrete Formen an. Im Internet, auf der Seite „Die Autobahn“ wird das Bauvorhaben näher beschrieben und in 3 zeitlich versetzte Bauabschnitte eingeteilt. In einem ersten Bauabschnitt finden umfangreiche Abbruch/Umbau und Neubauarbeiten im Autobahnkreuz statt. Bauabschnitt 2 und 3 sieht den Ausbau der Strecke von Ulm/West bis zum Kreuz Elchingen vor. Die Gesamtbauzeit wird von 2022 bis 2031 angegeben. Leider werden in dieser Projektbeschreibung keine Angaben über den Lärmschutz gemacht und wir haben Sorge, dass wir weitere 10 Jahre Bau- und  Verkehrslärm ertragen müssen und der Lärmschutz erst ganz zum Schluss kommt. Daher haben wir in einem Antrag die Verwaltung beauftragt, dies genauer in Erfahrung zu bringen.

Ihre FWE

Vielfalt.Gemeinsam.Leben

In den vergangenen 3 Jahren haben wir uns sehr intensiv mit dem 6-streifigen Ausbau der Autobahn A 8 auseinandergesetzt. Verwaltung, Gemeinderat,  Bürgerinitiative, die Land- und Forstwirtschaft aber auch Privatpersonen waren allesamt damit beschäftigt, das Bestmögliche für Elchingen zu erreichen.

Der Planfeststellungsbeschluss erging auf der heute gültigen Rechtsprechung. Leider nicht mehr, aber auch nicht weniger. Bei einem Vorhaben dieser Größenordnung wird nur sehr schwer eine Zufriedenheit aller erreicht. Die Autobahnen werden auch weiterhin unsere Gemeinde belasten, egal wieviel Lärmschutz wir bekommen.

Wir hätten uns mehr erwünscht, speziell in Bezug auf den Lärmschutz. Wir hätten uns gewünscht, dass der Lärmschutz mit der neuen Berechnungsmethode erfolgt und auch die neuen Grenzwerte zugrunde gelegt wären

Bei aller verständlichen Enttäuschung dürfen wir aber die Erfolge nicht vergessen. Ein Dank geht an unsere Bürgerinitiative, die viel Zeit, Arbeit, Engagement und Herzblut investiert hat. Aber auch ein besonderer Dank an unseren Bürgermeister und an die Verwaltung. Dank auch an unsere Kollegen im Gemeinderat. Jeder hat den Kontakt zu seinen Vertretern in der Landes- und Bundespolitik gesucht und GEMEINSAM haben wir alle versucht, das Bestmögliche für Elchingen zu erreichen!

Ein herzliches Dankeschön auch an den Bauernverband, der in Fragen der Landwirtschaft beratend und unterstützend tätig war.  …..

In vielen Besprechungen und Anträgen wurde im regen Austausch mit der Autobahndirektion doch einiges erreicht. Hier denke ich an die Kostenerstattung und Ablösevereinbarung mit dem Bund bzgl. des Deisenbaches und die Niederschlagswasser-Ableitung zur Donau. Im Bereich der PWC_Anlagen wird zumindest durch einen Grünstreifen mit Bäumen und Sträuchern die Emissionsbelastung reduziert.

In den Gesprächen im Vorfeld wurde beschlossen, dass durch die Reduzierung der integrierten Grünflächen  eine Verkleinerung der Gesamtfläche des Parkplatzes erreicht werden und so wertvolle landwirtschaftliche Ackerflächen erhalten werden kann.

Die Unterführung am Leiliweg bleibt für Landwirtschaft und Freizeitaktivitäten erhalten.

Der östliche Feldweg von der Biogasanlage bis zum Göttinger Weg wird im Zuge des Bauvorhabens A8 für den landwirtschaftlichen Verkehr ausgebaut. Dadurch bietet sich ein Alternativweg, da die Autobahnbrücke in Oberelchingen gesperrt wird.

Eine Zerstückelung der landwirtschaftlichen Flächen konnte durch minimale Planveränderung teilweise umgangen werden.

Durch gezielte Entwässerungsmaßnahmen ist es möglich, eine Vernässung der nördlich gelegenen Ackerflächen weitgehend zu verhindern.

Weiterhin ist es für Fußgänger und Radfahrer erlaubt, die Autobahnbrücke in Oberelchingen zu passieren.

Hier hat die Autobahndirektion im Rahmen ihrer Möglichkeiten doch ein maximales Entgegenkommen gezeigt. Leider konnten wir uns in der Höherstufung der alten Autobahn nicht durchsetzen und müssen weiter um eine Lösung suchen.

Wir dürfen nicht vergessen, dass Unterelchingen mit Sicherheit eine Verbesserung des Lärmschutzes bekommt. Bisher ist ein Lärmschutz so gut wie nicht vorhanden. Und diese Problematik sieht die Autobahndirektion genauso. Unser Wunsch, auch einen Lärmschutz für die A 7 scheiterte einfach an den Vorgaben für die Autobahndirektion, die nur die A 8 planen durften. So unverständlich das für uns Bürger ist, aber so ist die Rechtsprechung.

Es bleibt zu hoffen, dass die Entwicklung von neuen Technologien, der E-Mobilität, die Verbesserung der Aerodynamik und die Verschärfung von Grenzwerten bei Fahrzeugen ebenfalls zu einer Minderung von Lärm führt.

Aus den Unterlagen, die uns im Zuge des Ausbaus zugänglich wurden, wissen wir aber auch, dass die Autobahn A 7 erheblich zur Lärmbelastung von Elchingen beiträgt. Ein Lärmschutz entlang der Autobahn A 7 ist daher für Unterelchingen extrem wichtig. Dafür müssen wir weiter kämpfen und Druck auf die Landes- und Bundespolitik ausüben.

Unterelchingen braucht mehr Lärmschutz!

Auch sollten wir uns für ein Tempolimit im Bereich und auf den Zufahrten zum Elchinger Kreuz einsetzen. Wir denken, dass mit diesen 2 Punkten, mittelfristig ein Tempolimit auf 120 km/h und langfristig ein Lärmschutz für Unterelchingen an der A 7, noch Möglichkeiten sind, um die Belastungen durch die Autobahnen für unsere Gemeinde zu minimieren.

Aufgrund unseres Antrages hat ein Vertreter der Autobahndirektion am 21.03.2022 den weiteren geplanten Bauablauf zum Ausbau der A8 geschildert. Elchingen steht vor einer beachtlich großen Baustelle, die uns in den nächsten 15 Jahren beeinträchtigen wird. Wir werden mit Sicherheit im Verkehrsfunk einen neuen Bekanntheitsgrad bekommen.

Es war gut aus erster Hand Informationen zu bekommen. Positiv zu sehen ist, dass der Vertreter der Autobahn uns versichert hat, für Elchingen die Baustelle bestmöglich abzuwickeln. Der Lärmschutz wird parallel zum Bau der Bauwerke installiert. Unsere Befürchtung, die nächsten 15 Jahre nur Baulärm zu bekommen und der Lärmschutz erst ganz am Schluss, wurde nicht bestätigt. Der Lärmschutzwall wird aber auch eine längere Bauzeit benötigen, da das Material sich auch setzten muss. Während der gesamten Bauzeit wird die Geschwindigkeit auf 80 Km/h, teilweise sogar auf 60 Km/h reduziert. Auch das wird sich in den Lärmemission positiv bemerkbar machen.

Für uns immer noch unverständlich ist, dass über 50 Millionen Euro in die Sanierung der A7 investiert wird, aber die im Vergleich dazu wenigen Euros für den Lärmschutz im Kreuzungsbereich A8/A7 eine Absage erteilt wird. Der Gesetzgeber argumentiert so, dass aufgrund der Umbauarbeiten an der A7 danach nicht mehr Verkehr an dieser Stelle fließen kann. Ob das Verkehrsaufkommen schon jetzt auf der A7 Elchingen extrem belastet, ist nicht ausschlaggebend.

Wir werden den Bau kritisch begleiten und hoffen, dass das Versprechen des Herrn von der Autobahn, „das Bestmögliche für Elchingen“ zu machen, eingehalten wird.

In der letzten Sitzung des Gemeinderates wurde die mögliche Rückübertragung der abfallwirtschaftlichen Aufgaben an den Landkreis Neu-Ulm behandelt. Dabei kam der Gemeinderat einhellig zu dem Ergebnis, dass wir die Abfallentsorgung nicht aus der Hand geben sollten. Sicher ist an der einen oder anderen Seite ein Verbesserungsbedarf, aber so lange wir selbst darüber bestimmen können,  haben wir auch die Möglichkeiten der Verbesserung. Bei einer Übertragung wird alles an das Landratsamt delegiert. Unter vielen Aspekten ist dann auch die Zukunft unseres Wertstoffhofes in Frage gestellt. Wird er erhalten, können auch andere Bürger aus den Nachbargemeinden ihn benutzen und die ohnehin angespannte Situation verschärft sich. Was aber noch wahrscheinlicher ist, dass die Wertstoffhöfe Nersingen und Elchingen zusammengelegt werden. Nersingen hat aber einen neuen Wertstoffhof in Strass und wird somit sicher weiter Bestand haben.

Elchingen würde als Verlierer aus dieser Rückübertragung hervorgehen und wir müssen durch die Randlage im Landkreis mit deutlich längeren Anfahrtswegen  rechnen. Weder kostentechnisch, noch logistisch, noch von der Bürgerfreundlichkeit ist es für Elchingen ein Mehrgewinn. Daher ein klares „Nein“ von uns.